Auch wenn die jeweiligen Absichten sich unterscheiden, irgendwo werden wir im Fluss der Zeit alle mit derselben Geschwindigkeit dahingetragen.

Haruki Murakami, Afterdark

In der Unteransicht entfaltet sich das barocke Spiel der Verkürzungen, die dem Bildraum Tiefe verleihen – dadurch, dass die Köpfe nach hinten in ihn hineingekippt sind. In der Tradition kommt sie vor allem beim Herrscherportrait vor, als klassische Adorationsperspektive, die den Betrachter unterwirft. Durch die Übertreibung der Unteransicht, manchmal bis kurz vor den Punkt , an dem das Gesicht „verloren“ geht, durch die Fokussierung auf Mund und Nase, in leichter Rötung erblühend,  sozusagen auf die „Oralität“ und „Nasalität“ der Menschen, wird aber ganz im Gegensatz zur Ideologie des Herrscherportraits dasjenige hervorgehoben, worin alle Menschen radikal gleich sind, ihr Körperhaftes, Kreatürliches, Biologisches.

GH

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