Letzlich handelt es sich bei den Little-People-Bildern um Halluzinationen. Ähnlich denen beim Charles-Bonnet-Syndrom. Dem Schweizer Arzt, nach dem dieses Syndrom benannt ist,  war im 18. Jh. aufgefallen, dass sein fast erblindeter Großvater  lebhaft halluzinierte und er hatte dies als Kompensation des Mangels an Sehreizen gedeutet. Die am Charles-Bonnet-Syndrom Erkrankten sehen häufig „bunte kleine Personen“  (Apothekenrundschau 2020) – wobei sie sich bewusst sind, dass es sich bloß um Einbildungen handelt. Ich frage mich ob dieses Halluzinieren aufgrund der Unzulänglichkeit von Außenreizen nicht den Mechanismus von Kunst und Literatur überhaupt beschreibt bzw. einer bestimmten Art von Kunst und Literatur, die den Träumen besondere Bedeutung zuspricht, diesen universal menschlichen allnächtlichen Halluzinationen.

Die „Little people“ treiben ihr Unwesen in unserem allerheiligsten privaten Raum, z.B.  zwischen Blumentöpfen. Welches sind ihre Absichten? Wer sind sie? – Abenteuerlustige Kosmonauten, bösartige Kolonisatoren, harmlose Touristen … ?

GH